Meine Balkan Reise 01.06. - 20.06.2023
Hinreise:
Rovanska - Makarska - Hercig-Novi - Ulcinj
Ausfahrten von Ulcinj aus:
Albanien - Shkodra - Skadarsee
Podgorica - Bucht von Kotor
Rückreise:
Zabljak - Sarajevo - Mostar - Pirovac
Faaker See - Kärnten
19 Tage - 4.011 km
Eindrücke und Erfahrungen
Der Balkan
Länder und Grenzen
Die Straßen in den Bergen
Die Menschen
Städte und
Verkehr
Sehenswürdigkeiten
Motorradfahren in den Bergen, auf kurvigen Straßen und
Sträßchen, fernab von jedem Touristenverkehr, und wohl auch meine persönlichen Grenzen ausloten, das war mein Plan.
Im nachhinein betrachtet, war die Entscheidung für den Balkan war genau richtig. Meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Der Balkan, genauer der West-Balkan, Albanien - Bosnien und Herzegowina - der Kosovo - Kroatien - Mazedonien - Montenegro -
Serbien – Slowenien. Alle diese Länder haben wunderbare Landschaften, Gebirge, imposante Flüsse und Seen und jede Menge Sehenswürdigkeiten. Die kurvigen Straßen in den Bergen haben durchweg ,
dank der EU, einen guten bis sehr guten Belag, und sind perfekt zum Motorradfahren geeignet.
Schöne Nationalparks gibt es in jedem dieser Länder, dabei ist der schönste für mich der Durmitor Nationalpark.
Die Länder untereinander scheinen sich zu akzeptieren, mehr aber auch nicht. Überall sind Animositäten und Misstrauen zu spüren. Auf meiner Fahrt Kroatien – Albanien – Serbien – Kroatien liegen sind 12 Grenzübergänge. Eine der unsinnigsten sind die Grenzen im Süden Kroatien – Bosnien Herzegowina, der sogenannte 23 km lange Neum- Korridor. Um diesen Engpass zu umgehen, wurde von der EU für 360 Mill. Euro eine 2.404 km lange Brücke über die Meereszunge der Adria im Süden gebaut. (Eine interessante Aktion, nachzulesen im Netz) Dubrovnik ist somit ohne Grenzkontrolle durch Kroatien erreichbar, toll oder ??
Wie überall im Leben trifft man freundliche Menschen, weniger freundliche und solche die man gar nicht treffen möchte. Meine Erfahrungen waren überwiegend positiv, außer in den Bergen im nördlichsten Bosnien und Herzegowina. Hier ist ein großes Misstrauen gegenüber Fremden zu spüren.
Viele Ortschaften und Städte haben interessante Altstädte. Alle bemühen sich um den Tourismus. Erfreulicherweise sieht man bei Hotel-Neubauten oft architektonisch anspruchsvolle Gebäude, den Landschaften angepasst. Der Verkehr in den Städten ist für unsere Verhältnisse eher chaotisch, die mehrspurigen Kreisverkehre oft eine echte Herausforderung. Eine Beschilderung der Straßen, besonders in den Bergen ist meistens, wenn überhaupt, nur in kyrillischer Schrift vorhanden. Eine gute Straßenkarte ist unbedingt zu empfehlen. Leider stößt man im ganzen Land, z.B. auch im wirklich schönen Montenegro, überall auf Müllhalden.
Sehenswürdigkeiten sind auf dem Balkan reichlich vorhanden und natürlich total von Touristen überlaufen. Da gilt es, eine persönliche Auswahl zu treffen. Im Tal der Tara entlang zur Tara-Bridge, die Strecken im Durmitor Nationalpark, die Fahrt von Zabljak nach Pluzine über den Sedlo Pass und weiter nach Sarajevo, war eines meiner schönsten Erlebnisse.
Sarajevo selbst ist eine Stadt mit geschichtsträchtiger, interessanter Vergangenheit und sehenswerten Zielen. Es wird viel gebaut, vor allem reiche Arabern
investieren in Villen und Luxushotels. Die Altstadt hat einen westlichen und einen östlichen Teil, blickt man in letzteren ist die Ähnlichkeit mit einem Istanbuler Vorort unverkennbar. Die
schmalen Gassen sind am Abend rappelvoll mit Touristen. Es gibt jede Menge Lokale und Souvenirläden.
Zwar bin ich mit gemischten Gefühlen abgereist, aber ein Besuch Sarajevos lohnt sich auf jeden Fall.