Tag 1, Mo 05.06. Rovanjska, Kroatien. Ein kleiner Ort an der Adriaküste in der Nähe von Zadar. Übernachtung in der Pansion Odmor. Die Zimmer sind groß, sauber, zweckmäßig ausgestattet und mit Blick auf das Meer. Die Küche bietet eine umfangreiche Speisekarte mit prima Essen, das Bier schmeckt ausgezeichnet. Frühstück wird serviert und ist völlig ausreichend, Sonderwünsche werden gerne erfüllt. Das Preis-Leistungsverhältnis passt  gut. Der Chef spricht deutsch und bemüht sich sehr um seine Gäste. Die Lage für die Fahrt auf den Balkan ist optimal, hier beginnt meine "Balkan-Reise" . 

Tag 2, Di 06.06. Von Rovanjska aus geht es direkt Richtung Berge. Das Ziel heute ist Makarska an der Adria. Bei Strmica dann die 1. Grenzkontrolle zu Bosnien-Herzegowina. Ohne Wartezeiten geht es auf kurvigen Strassen weiter am Busko See entlang, dem größten künstlichen Stausee Europas,  zur nächsten Grenzstation, Arzano, diesmal wieder zurück nach Kroatien. Ab jetzt führt die Route Richtung Meer auf tollen Strassen und Kehren, noch einige km an der Adria entlang, am Nachmittag ist Makarska erreicht.

Makarska, Kroatien. Eine schöne Stadt mit beliebter Strandpromenade und charmanter Altstadt. Der Hafen liegt in einer kleinen Bucht, bekannt durch das lebhafte Nachtleben. Ein einheimischer Rollerfahrer, der meine Suche zum "Hotel Villa Rosa" mit mehrmaligem Wenden bemerkt hatte, erbarmte sich schließlich und zeigte mir den Weg zum Hotel,  "follow me" , bevor ich mich bedanken konnte, war er schon wieder weg. Dafür wartete die Hotelbesitzerin bereits vor dem Hotel und, Freude groß, Sie spricht deutsch.  Sehr schöne Zimmer, liebevoll eingerichtet wie das ganze Hotel. Tolle Aussicht auf das Meer, ein Hotel von dem man sagen kann, gerne mal wieder.
Am Abend dann zur Strandpromenade, es sind ca. 400 m. Zahlreiche Lokale in total entspannter Atmosphäre laden zum Abendessen ein. Genuss pur. Noch ein kleiner Bummel am Strand, dann wird es Zeit den Weg zum Hotel in "Angriff" zu nehmen, es ist nicht weit, allerdings geht es steil bergauf.

Tag 3, Mi 07.06.  Nach einem gemütlichen Frühstück, serviert von der freundlichen Besitzerin, steht für die nächsten 2 Tage Herceg Novi, Montenegro auf dem Plan. Die Route geht wieder in die Berge. Nach 1 Std Fahrt ist die Grenzstation  Kroatien zu Bosnien-Herzegowina, erreicht. Diesmal dauert die Kontrolle auf beiden Seiten deutlich länger. Es wird sehr genau kontrolliert und mit dem Motorrad steht man eben auch in der                                                                       Warteschlange. (bloß nicht vordrängeln ...) 

Da freut sich das freut sich das Bikerherz ...bereits gestern so auch heute zeigt das Navi kurvige Strecken an. (so wird es auch die nächsten Tage sein) Der Svitavsko See ladet zu einer Pause ein, dann, nach weiteren 110 km ist die Grenzstation Bosnien Herzegowina - Montenegro erreicht. Von hier sind es noch 30 min. Fahrt bis zum für 2 Nächte gebuchten Hotel "Vila Margot" in Herceg Novi, Montenegro.
Die Stadt ist ist vor allem durch die schöne Lage am Eingang zur Bucht von Kotor sehr beliebt. Neben zahlreichen Sehenswürdigkeiten bieten sich tolle Ausfahrten nach Kotor oder z.B. rund um die Bucht von Kotor an. "Adrenalin-Junkies" sind die engen und steilen Serpentinen von Kotor zu empfehlen, die Kehren sind fahrerisch eine echte Herausforderung, auch weil die ent- gegen kommenden einheimischen Autofahrer (und vor allem die Touris...) die Strasse meistens kpl. für sich beanspruchen.

Das Hotel "Vila Margot" an sich ist sehr schön in wunderbarer Aussichts-lage. Leider sprechen die Mitarbeiter kein Wort deutsch und auch nicht englisch, bemühen sich aber und sind immer freundlich. Ganz im Gegenteil zum Besitzer des Hotels, der sehr gut deutsch spricht aber nicht im geringsten hilfsbereit oder den Gästen gegenüber gar freundlich ist.
Hercig Novi ist ein lebhafter Ort mit schöner Altstadt und einer ebenso schöner Strandpromenade. Hier gibt es zahlreiche gemütliche Lokale die gutes und preiswertes Essen anbieten.

Eigentlich war von hier aus eine Tagestour nach Dubrovnik geplant, aus verschiedenen Gründen, einer davon ist der wenig hilfsbereite Hotel Chef,  hat dieser Plan aber nicht funktioniert. (später hierzu mehr)

Tag 5 , Fr 09.06.  Die Route von Herceg Novi nach Ulcinj, dem "Halbzeit-Zwischenziel" meiner Balkanreise, dauert ca. 6 Std. Zunächst geht es mit der Fähre in Kamenari über die Bucht von Kotor weiter nach Kotor und Budva. Von Budva aus führt eine kurvige Bergstrecke über Cetinje nach Podgorica, der Hauptstadt von Montenegro. Ein Besuch der Stadt ist für später geplant. Weiter geht die Strecke über die Skadar Lake Bridge, nach einer ge-nussvollen Serpentinenfahrt wird Petrovac na Moru erreicht. Von hier aus geht es nach Bar, (schöne Altstadt) und  über die Küstenstrasse nach Ulcinj.

Das Hotel Spa Montefila Ulcinj ist ein 4-Sterne Hotel mit sehr schönem Wellnessbereich. Das EZ Ü/F kostet € 48,- , der Hotelmanager spricht deutsch, ist superfreundlich und kümmert sich um seine Gäste. Das Servicepersonal ist ebenfalls sehr bemüht und immer freundlich. Das 4-Gänge Menü im Lokal ist abwechslungsreich und schmackhaft. Das SPA Montefila ist absolut zu empfehlen.

Ankunft am Fr, Sa + So war erst mal relaxen angesagt. Am Montag mit 34 ° im Schatten zu heiss zum Motorradfahren, also war ein Badetag am Meer angesagt. Di + Mi dann Tagesausfahrten nach Kotor, Pogorica und eine Rundfahrt durch Albanien, am Do dann wieder über die Berge in Richtung Heimat.

Tag 11, Do 15.06. Heute beginnt die Rückfahrt über die Berge . Die erste Station ist die Tara-Bridge im Durmitor Nationalpark. Über Petrovac und die Skadar Lake Bridge nach Podgorica, Kolasin und Mojkovac. Ab hier führt die Strecke ca. 60 km immer am Fluss entlang, zunächst im Tal dann langsam aber stetig und immer kurvig, zur Tara-Bridge. Diese ist 170 m hoch, 365 m lang und überspannt den 1.333 m tiefen Canjon. Wagemutige können, mit der "Zipline" , Europa tiefsten Canjon überqueren., wie gesagt wagemutige ...

Nach ausgiebiger Besichtigung dieser imposanten Brücke und der ebenso imposanten Natur, wird nach 20 km Zabljak erreicht. Das Hotel Pavlovic ist ein kleines und preiswertes Hotel, die Zimmer sind o.k. , das Lokal eben-falls, das Personal freundlich, also alles gut. Allerdings war die Bestellung für das Abendessen auf Grund der Sprachprobleme etwas schwierig und nicht sehr erfolgreich. 

Bei der Order für Bier und Sliwowitz hat es aber gut geklappt. 

Tag 12, Fr 16.06. Die Paßstrasse P14 über den Sedlo Paß ist mit 1908 m die höchste in Montenegro und führt durch den Durmitor Nationalpark von Zabljak nach Pluzine. Die einspurige Paßstrasse, bei Motorradfahrer besten bekannt,  ist eigentlich  ein Highlight. Leider war an diesem Tag Regen, Nebel und Kälte angesagt und somit die Fahrt eher eine Herausforderung als Freude. Sind die letzten Serpentinen der R16 bewältigt und Pluzine erreicht, wird nach 112 km entspannter Fahrt durch schöne Landschaft immer den Fluß Piva im Blickfeld, die Grenzstation nach Bosnien Herzegowina erreicht. Ab hier folgt die ebenfalls wunderschöne Strecke dem Fluß Drina bis nach Brod / Foca und 83 km weiter auf einer toll zu fahrenden Berg Strecke nach Sarajevo.   

Tag 13, Sa 17.06.  2 Übernachtungen im Hotel Nacional Sarajevo. Die Zimmer sind schön und modern eingerichtet, sicherer Stellplatz fürs Moped ist ebenfalls vorhanden. Leider  läßt das Frühstück sehr zu wünschen übrig, genau genommen ist es das mickrigste der ganzen Reise.

Der Bummel durch die Altstadt, Stari Grad,  am Fr-Abend war schon interessant, heute am Sa ist Sightseeing angesagt. Sarajevo bietet eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten und hat eine geschichtsträchtige  Vergangenheit. Lateiner Brücke, Marktplatz mit dem Sebilj Brunnen, Kath-olische, orthodoxische und moslemische Kathedralen, Moscheen und Synagogen,  findet man in der Altstadt auf relativ engem Raum nebeneinander. Während der westliche Teil der Altstadt mit den engen Gassen mehr für  Touri-Shopping angelegt ist, glaubt man im östlichen Teil in einer orientalischen Kleinstadt  zu sein.  

Tag 15, So 18.06.  Abschied von Sarajevo mit gemischten Gefühlen. Die Strecke führt am Jablanicko jezero, einem 30 km langen Stausee, vorbei nach Mostar. Stari Most, eine Bogenbrücke, ist das Wahrzeichen von Mostar und ständig von Touristen regelrecht belagert, die alle unbedingt ein Selfie brauchen. Danke, ohne mich ...

Nach 41/2 Std Fahrt ab Sarajevo, und passieren der Grenze zu Kroatien, ist die Jadranska Magistrala erreicht. Auf dieser tollen Küstenstrasse erreicht man nach weiteren 100 km den Ort Pirovac, ein kleines Fischerdorf. Hier ist die nächste Übernachtung geplant.  Pirovac erweist sich als charmantes Städtchen mit sehr schönem Hafen und etlichen gemütlichen Lokalen. Genau der richtige Ort um sich 2  Tage auszuruhen.

Tag 17, Di 20.06. Das wars, hier in Pirovac endet die Balkan Ausfahrt. Über Kärnten, mit einer Zwischen-übernachtung am Faakersee, geht es zurück nach Hause. Insgesamt, mit dem RT-Freunde Treffen im Zillertal und der Heimfahrt durch Kärnten, waren es 19 Tage und 4.011 km. Eine tolle Motorradreise, mit vielen neuen Eindrücken über Land, Menschen, Kultur und natürlich Motorradstrecken. Ab und zu war auch ein bißchen Abenteuer dabei. Es war eine meiner erlebnissreichsten Reisen, die ich nicht missen möchte.